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Eden Circus: Marula (Review)

Artist:

Eden Circus

Eden Circus: Marula
Album:

Marula

Medium: CD
Stil:

Alternative Rock

Label: Lifeforce Records
Spieldauer: 63:27
Erschienen: 26.09.2014
Website: [Link]

Der Zirkus ist aufgrund seiner traurig-melancholischen Kehrseite nach wie vor ein gern verwendetes Symbol im Alternative Rock. Im Hintergrund lässt man gedämpfte Lichter leuchten und falsche Fröhlichkeit walten, während im Vordergrund herbstliche Düsternis rangiert. In Deutschland hat jetzt mit EDEN CIRCUS ein neues Zelt die Pforten geöffnet.

Bevor die Öffentlichkeit überhaupt von dem Quintett Notiz nehmen konnte, ließ es seine Früchte zunächst mal ein paar Jahre im eigenen Keller gären – ohne Veröffentlichungen oder Gigs. Taub war man in dieser Zeit natürlich nicht. Die TOOL-Schule ist auch hier unüberhörbar, insbesondere jene aus der noch groben, eher dünn produzierten 90er-Ära. Die heisere Stimme Siegmar Pohls wird als Ahnung in den Hintergrund gemischt und nicht selten von Schlagzeuger Michael Reinke und Andreas Höfler in einen geisterhaften, spirituell wirkenden Chor begleitet. Die Gitarren haben einen deutlichen Grunge-Einschlag, passagenweise werden sie zugunsten reinen Basses herausgenommen, und atmosphärische Effekte zu hohlen, organischen Tribal-Drums genießen hohe Priorität. Meist bleiben TOOL zwischen den Zeilen, mindestens auf „101“ werden sie jedoch ganz konkret zitiert, wenn ein hypnotisches Adam-Jones-Riff nicht mehr aufhören möchte zu zirkulieren.

Hat man diese Richtung einmal eingeschlagen, sind auch Artverwandte wie KARNIVOOL, DEAD LETTER CIRCUS, DREDG und RISHLOO nicht mehr fern, und doch sind EDEN CIRCUS um ein eigenes Klangbild bemüht. Dieses wird weniger im Sound als vielmehr im kompositorischen Prozess gefunden. „Marula“ ist im Gesamten gefüllt mit interessanten Ideen und über volle Distanz ausfallfrei. Auch längere Stücke wie die beiden neunminütigen Abschlusstracks halten mühelos die Spannung aufrecht. Das unverhohlene Pendeln zwischen den 90er- und 00er-Jahren kann dabei sogar als anregend empfunden werden, zumal man sich nicht so überproduziert präsentiert wie die Namensvettern von DEAD LETTER CIRCUS, denen gerade deswegen oft der letzte Kick abgeht.

FAZIT: Nichts Neues im Lande, aber da TOOL selbst ja nicht in die Pötte kommen, nehmen wir eine durchaus eigenständig klingende Variante derselben gerne an und heißen den Herbst willkommen.

Sascha Ganser (Info) (Review 6431x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Devoid Of Purpose
  • Comfort
  • A Desert In Between
  • 101
  • Arc
  • Summon A Ghost
  • A Shore Uncertainty
  • Her Lovely Hands Upon The Black Earth
  • Playing You

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Marula (2014) - 10/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Heiner
gepostet am: 21.09.2014

User-Wertung:
15 Punkte

...äh - ja - neee - die Band KLINGT NICHT WIE TOOL - ich hab's schon live gesehen auf 'nem Open Air und war echt baff.
Sascha G. [Musikreviews.de]
gepostet am: 21.09.2014

Kann ich nicht sagen, hab sie nicht live gesehen. Vielleicht ist dir aber ja doch bekannt, dass live und Platte zwei Paar Schuhe sind, und auf Platte hört man Tool als Einfluss passagenweise ganz klar raus, auch wenn, wie ich schrieb, ja doch eine eigene Ecke gefunden wird und man nicht wie ein Abklatsch klingt.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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